Dikomm 2021: Kommunale Digitalisierungsstrategien

Die bundesweite Kongressmesse „dikomm – Zukunft Digitale Kommune“ fand in diesem Jahr am 23. und 24. November online statt. Mit einem breit aufgestellten Repertoire an Themen wurde dem kommunalen öffentlichen Dienst die Möglichkeit geboten, sich umfassend über IT-Themen zu informieren. Dabei gewährten die anwesenden Experten wertvolle Einblicke in den Status quo der öffentlichen Hand.

Der Kongress hat noch einmal verdeutlicht, dass der IT- und Software-Markt auf kommunaler Ebene angekommen ist und eine zunehmende Nachfrage herrscht. Dennoch muss diese Entwicklung differenziert betrachtet werden. Abhängig vom jeweiligen Land gibt es unterschiedliche Fokusthemen, jedoch ist die Digitalisierung der Verwaltung Kernpunkt und -aufgabe einer jeden Strategie.

Im Hinblick auf die Pandemie hat so das Land Hessen seine Maßnahmen 2021 erneuert. Die Kompetenzen zur Digitalisierung liegen dabei direkt innerhalb des hessischen Staatsministeriums mit dem Geschäftsbereich der Ministerin für digitale Strategie und Entwicklung - und somit beim Ministerpräsidenten. Bei der dikomm war Patrick Burkhardt zu Gast, Staatssekretär und somit CIO des Landes Hessen, welcher insbesondere die Verwaltungsdigitalisierung vorantreibt. Die Förderung solcher Projekte wird in Hessen dabei mithilfe einer sogenannten jährlichen „Digitalmilliarde“ vorangetrieben.

Ein weiterer sehr interessanter Gast war Arne Schönbohm, Präsident des BSI, welcher eindrücklich auf den Sicherheitsaspekt verwiesen hatte. Gezielte Angriffe (wie z.B. in Bitterfeld) insbesondere mit Ransomware nähmen immer weiter zu. Aus diesem Grund sei Prävention das oberste Gebot, um IT-Sicherheit innerhalb der Gesellschaft zu gewährleisten. Insbesondere mit Blick auf die kommende Regierung wird mit Spannung erwartet, ob die Finanzierung weiterhin auf Landesebene geregelt wird oder ob doch der Bund diese tragen könnte.

Jonas Dagefoerde, CDO der Stadt Kiel, zeigte dann eindrückliche Beispiele, wie eine IT-Strategie auf kommunaler Ebene umgesetzt werden kann. Insbesondere der Aspekt der Smart City ist in Kiel im Fokus, sei es in der Mobilität oder in der Infrastruktur. Die Förderung digitaler öffentlicher Dienste soll langfristig zu proaktiven Lösungen führen. Die Organisation ist dabei ähnlich wie im Land Hessen: Eine Stabstelle, die beim Oberbürgermeister eingegliedert ist, ist in alle Dezernate eingebunden. Somit herrscht eine Art Verschränkung innerhalb der Verwaltung, um die Digitalstrategie voranzutreiben.

Es kann abschließend gesagt werden, dass der Rahmen der dikomm gute Ansätze für Kommunen geboten hat und die Digitalisierung mehr und mehr fokussiert wird. Dennoch muss insbesondere der deutsche öffentliche Sektor mit Bedacht die Digitalisierung weiter vorantreiben und nach erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekten über die Kommunen und Länder hinaus flächendeckend Lösungen implementieren, die zwar die Diversität der Kommunen beachten, aber die Intra- und Inter-Kommunikation fördern.

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